Ilja Repin und die Biennale

Alte und neue Kunst in Helsinki: Ilja Repin und die Biennale

Artikel und Fotos: Denise Lehtisaari

Bis Ende August lief die Ausstellung über Ilja Repin im Ateneum /Helsinki.

Ilja Repin (1844-1930) war der bedeutendste Vertreter des russischen Realismus. Seine Kunst ist engagiert, sie zeigt seine Sympathie für das einfache Volk, wie in dem Bild „Die Wolgatreidler“ (1870-1873). In der Ausstellung wurden auch Fotos von seiner Familie, seiner zweiten Frau Natalia Nordman und von seinem Atelier in Finnland gezeigt. 1903 zog er mit seiner Frau auf ihren Landsitz nach Ostfinnland/ Kuokkala und blieb dort bis zu seinem Lebensende. Heute gehört das Gebiet zu Russland.

Besonders die Kinderporträts, aber auch Großformatiges wie “Sadko in der Unterwasserwelt” (1876), haben mich beeindruckt. Er verwendete Farben, die auch nach etwa 150 Jahren wunderbar leuchten – natürlich auch perfekt in Szene gesetzt durch Lichtspots. 

Auf Vallisaari zeigte sich derweil die moderne Kunst der Biennale (bis zum 26.9.). 41 internationale Künstler oder Gruppen präsentierten auf dieser Insel vor Helsinki ihr Können, das sich häufig mit den Auswirkungen unseres Lebens auf die Natur beschäftigte. Der Titel der Ausstellung war „The same sea“ (die gleiche See).

Hier gab es u.a. Videokunst in alten Militärgebäuden, meist aus dem 19. Jh., aber auch Kunst zum Mitmachen (“Zeichne den Vogel, den du hörst, wie du ihn dir vorstellst und schreibe darunter, wer dein bester Zuhörer ist!“). Manches war auch sehr merkwürdig, wie das Geräusch, das Holz angeblich beim Verfall macht. Am Faszinierendsten fand ich noch, wie sich die Natur die alten Gebäude zurückerobert. Die Insel war militärisches Sperrgebiet bis 2016, was der Natur ermöglichte sich frei zu entfalten. Da sich im Wald allerdings noch explosive Stoffe befinden könnten, sollte man auf den Wegen bleiben.

 

Siehe auch: https://www.mortimer-reisemagazin.de/vallisaari-helsinkis-biennale-schatzinsel/

https://helsinkibiennaali.fi/

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